Kirche aktuell

Ausstellungsreihe zum Jubiläum 100 Jahre Kunst und Kirche

In Zürichs Kirchen hält neue Kunst Einzug. Noch bis Ende Oktober ist anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Lukasgesellschaft unter anderem in der Bahnhofskirche eine Installation des Schweizer Künstlers Hans Thomann zu betrachten.
06. September 2024 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Rettungsfolie, Ventilator und Scheinwerfer – eine Kombination, die wohl die wenigsten zuerst an Kirche denken lässt. Und doch fallen eben diese Gegenstände momentan in der Zürcher Bahnhofskirche den Besuchern ins Auge.

Die Kunstinstallation «…hinter den Wolken…» des Schweizer Künstlers Hans Thomann soll extra geschaffen für den Raum der Stille im geschäftigen Treiben des Zürcher Stadtzentrums Freude, Trost, Hoffnung und Zuversicht ausstrahlen. Oder, wie es auf dem Flyer zur Ausstellung zu lesen ist: die Bahnhofkirche als Ort für Besinnung, Meditation und Gebet inmitten der Betriebsamkeit des Hauptbahnhofs reflektieren. Die Rettungsfolie bewegt sich dafür beispielsweise in wellenartiger Gleichförmigkeit und schafft Raum für Interpretation.

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Eine Arbeit von Hans Thomann zu sehen in der Bahnhofkirche. Foto: zvg

Die eigenwillige Installation ist nicht zufällig dieser Tage zu sehen. Sie ist Teil einer Reihe von Kunstinterventionen in Kirchenräumen in über zehn Kantonen anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Schweizerische St. Lukasgesellschaft für Kunst und Kirche/SSL. 1924 in Olten gegründet versteht sich die Lukasgesellschaft als Begleiterin gesellschaftlichen Wandels durch interdisziplinäre Kompetenz in den Bereichen Kunst, Architektur, Kirchen und Spiritualität. Rund 250 Mitglieder aus unterschiedlichen Fachbereichen engagieren sich derzeit für die Organisation.

Zum runden Geburtstag zieren die insgesamt 30 Kunstinstallationen von Mitte August bis Ende November Kirchenräume in der gesamten Schweiz. Zehn davon sind in der Region Zürich zu bestaunen. Eine vollständige Liste aller Ausstellungen findet sich auf der Homepage der Lukasgesellschaft.

Vertreten ist unter anderem auch die Schweizer Franziskanerin und Malerin Glielia Degonda. Die 1937 geborene Schwester lebt und arbeitet im Kloster Ingebohl und stellt derzeit ihre Werke in der von Bruno Giacometti erbauten ökumenischen EPI Kirche aus. Auf der Leinwand beschäftigt sich Degonda mit der spirituellen Verbindung von Mensch und Kosmos.