Kirche aktuell

Buchvernissage Bruder Klaus von Flüe Den Frieden schauen

In der Form eines fiktiven Briefwechsels zwischen einer der Töchter von Bruder Klaus mit dem Einsiedler Ulrich, der etliche Jahre im selben Tal lebte, erweckt der ehemalige Grossmünster-Pfarrer Christoph Sigrist die Gestalt von Niklaus von Flüe zum Leben. Dabei arbeitet er zeitgenössische Dokumente ein und macht aktuelle Bezüge deutlich.
17. September 2024 Katholische Kirche im Kanton Zürich

christof sigrist Foto Samuel Schalch von Homepage.jpg
Pfarrer und Buchautor Christoph Sigrist. Foto: Samuel Schalch
In einem kurzen Interview beantwortet Christoph Sigrist Fragen zu seinem neusten Projekt. 

Wieso haben Sie das Buch überhaupt geschrieben?

Auslöser war eine Anfrage von Hans-Jürgen Hufeisen, einem deutschen Blockflötisten und Komponisten, die Trilogie, nach Ulrich Zwingli, Schweizer Theologe und erster Zürcher Reformator, und dem lutherischen Theologen Dietrich Bonhoeffer, zu vollenden.

Was hat Sie an der Person Bruder Klaus derart gefesselt?

Bruder Klaus hat nichts selber aufgeschrieben. Er konnte nicht einmal lesen. Das Einzige, was wir haben, sind Nachrichten von Personen, die ihm begegnet sind. Mich fesselt, was die Kirche und die Schweiz mit dieser Gestalt in den letzten 400 Jahren gemacht hat.

Welche Aktualität hat das Buch bzw. die Person von Niklaus von Flüe in Bezug auf Krieg und Frieden?

Ich hätte beim Schreiben nicht gedacht, dass die Impulse von Niklaus von Flüe so aktuell sind, wie sie sich jetzt darstellen. Ich kann nicht Christ sein, ohne mich politisch für den Frieden zu engagieren. Von Bruder Klaus habe ich gelernt, wie wichtig das «Aufeinander-Hören» ist.

Was hat uns Niklaus von Flüe in der heutigen Zeit noch zu sagen? Warum sollte man sich mit der Person Buch beschäftigen und Ihr Buch lesen?

Dreifach hat Niklaus von der Flüe uns heute etwas zu sagen:

  • Sich zurückziehen in die eigene «Ranft» ist für meine Person existenzsichernd;
  • Was die Menschen über einen schreiben, ist vielfach das Gegenteil dessen, was man persönlich erlebt. Zum Beispiel seine Verabschiedung aus der Familie mit 50 Jahren;
  • Die Spiritualität des Verzichts unter Fokussierung auf die beiden Fenster nach dem Innen und dem Aussen, wie es seine Kapelle zeigt, hat neu an Bedeutung gewonnen.

«Ich kann nicht Christ sein, ohne mich politisch für den Frieden zu engagieren.»

Christoph Sigrist

 

123.jpeg

Am 8. Dezember wird ein Oratorium mit demselben Namen wie das Buch mit Musik von Hans-Jürgen Hufeisen im Grossmünster in Zürich uraufgeführt. Was bedeutet Ihnen dieses Projekt?

Für mich ist die Uraufführung ein wichtiger Beitrag für die Friedensarbeit der Stadtöffentlichkeit und Bevölkerung unserer Zeit.

 

  • Buchvernissage mit Umtrunk: Montag, 23. September, 19 bis 20.30 Uhr in der Paulus Akademie mit Christoph Sigrist, Hans-Jürgen Hufeisen und Roland Gröbli

  • Uraufführung Oratorium «Den Frieden schauen», Sonntag, 8. Dezember, um 17 Uhr im Grossmünster