Kirche aktuell

Quartiererlebnissweg churchtrail - auf Kirchenpfaden durch Zürich

Viele kennen Formate wie den Foxtrail, eine Art grosse Schnitzeljagd durch eine Stadt oder ein Gebiet, als gruppendynamisches Teamevent oder Geburtstagsaktivität. Zürich hat neu einen churchtrail, der nicht nur für Kirchenmäuse ist.
26. Oktober 2023 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Die meisten von uns sind schon einmal auf einem der unzähligen Trails (Pfade) unterwegs gewesen, die für Touristen wie für Einheimische nur so aus dem Boden spriessen: Foxtrail, Krimitrail, Familientrail und viele mehr.

Was es bisher nicht gab, ist ein «Kirchenpfad», ein sogenannter churchtrail. Damit ist nicht die Fronleichnamsprozession gemeint, sondern ein von der Kirche gestalteter Erlebnisweg mit vielen Infos und Geschichten zu Kirche und Umgebung.

Premiere churchtrail Wipkingen-Höngg

Der erste Zürcher churchtrail wurde vom ehemaligen Projektteam Kirche urban von Katholisch Stadt Zürich, Eveline Husmann und Thomas Boutellier in Zusammenarbeit mit der bekannten Zürcher Stadtführerin und Autorin Coco Petit in den Quartieren Wipkingen und Höngg gestaltet. Herausgekommen ist ein abwechslungsreicher Weg mit 10 spannenden Stationen von der Kirche Guthirt in Wipkingen bis zur Kirche Heilig Geist in Höngg.

Den Impuls, die beiden Quartiere und Kirchen noch besser miteinander zu vernetzten, brachte Guthirt-Pfarrer Marcel von Holzen bei der Planung des 100 Jahr Jubiläums seiner Kirche ein. Nachdem er von einer Teufelsbegegnung, einem Haus aus nur einem Stein, die Entstehung der Kirchen und vielem mehr erzählt hatte, war dem Projektteam klar, dass muss den interessierten Menschen zugänglich gemacht werden.

 

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Starttafel am Beginn des churchtrails.

«Wir haben auf unserem Weg durch die beiden Quartiere so viel Neues erfahren. Schön, dass die Kirche diese Aktivität ermöglicht.» Mirjam H.

Zusammen mit der ausgewiesenen Fachfrau Coco Petit von Zürich Tours entstanden 10 Videos für die 10 Stationen des churchtrails. Darin erzählen Menschen die Geschichten der jeweiligen Orte. Marcel von Holzen, katholischer Pfarrer von Guthirt, der vor allem über kirchliche Geschichten berichtet, Kurt Gammeter, der als Quartierhistoriker nicht nur die lustige Geschichte der Trams kennt, Christoph Sigrist, der über Würste und Begräbnisrituale spricht und die Pfarrerin der Evangelisch-Methodistischen Kirche Nicole Bercher, die in eine eher weniger bekannte Konfession einführt. Sie alle, und Coco Petit als Sprecherin, geben einen Einblick in Geschichte und Gegenwart der Kirchen und der Quartiere.

«Als wir bei der Jubiläumsfeier der Pfarrei Guthirt gehört haben, dass die Kirche auf einer ehemaligen Wiese steht, auf der ein Mord stattfand, haben wir uns gleich auf den churchtrail begeben.» Markus H.

Wissenswertes zum churchtrail

Der für Erwachsene konzipierte churchtrail ist für alle und rund um die Uhr offen. Es braucht keine besonderen Voraussetzungen oder eine Anmeldung. Einzige Bedingung ist ein Smartphone zum Einlesen der QR Codes und Schauen der Videos.

Um den churchtrail zu absolvieren, braucht es etwa zwei Stunden Zeit und ein Busticket von Wipkingen nach Höngg. Start ist bei der Kirche Guthirt. Von dort, wird man mittels QR Codes und Rätseln durch die 10 Stationen geleitet. An jeder Station wartet ein kurzweiliges Video über die Geschichte und den Ort, den man gerade betreten hat. Der Trail kann jederzeit unterbrochen werden, sei es, weil man Durst hat oder die schöne Aussicht beim alten Friedhof in Höngg geniessen möchte. Ein Zeitlimit gibt es nicht. Der Schluss befindet sich bei der Kirche Heillig Geist in Höngg. Alle Stationen befinden sich im Freien.

churchtrail Posten beim alten Friedhof.

Der Trail kostet, ausser ein wenig Fitness und Neugier, nichts. Am Schluss des Trails besteht die Möglichkeit, die Arbeit von Seelsorge.net, Caritas oder die Antoniuskasse in Heilig Geist zu unterstützen, und damit nicht ganz so priviligierten Menschen etwas Gutes zu tun.

Viel Spass auf dem neuen «Kirchenpfad» durch Zürich.