Glaube & Feiern

Krankensalbung

Krankensalbung
Das Sakrament der Krankensalbung schenkt Stärke und Vertrauen in besonderen Situationen von Krankheit oder Leiden. Dieses Sakrament kann mehrmals empfangen werden. Wie in der urchristlichen Gemeinde gilt auch heute: Wenn der Priester den Kranken salbt und alle für ihn beten, dann wird Christus den Kranken wieder aufrichten - auf eine unscheinbare, im Innern geborgene und doch wirksame Weise.

In den sehr belastenden Situationen von Krankheit oder Leiden brauchen Menschen besondere Zuwendung und wirksame Zeichen für den Segen Gottes. Vor einer schwierigen Operation, bei ersten Anzeichen einer Erkrankung, bei psychischen Leiden oder im hohen Alter: Das Sakrament der Krankensalbung schafft in diesen Momenten Gemeinschaft und symbolhafte Zuwendung.

Wird die Krankensalbung nur in unmittelbarer Lebensgefahr gespendet?

Nein. Entscheidend für die Krankensalbung ist das Bedürfnis des Menschen, der erkrankt ist oder leidet. Im Verlauf einer Krankheit kann sie auch wiederholt werden. Viele Pfarreien bieten zu besonderen Zeiten spezielle Feiern in der Kirche an, zu der alle eingeladen sind.

Wer kann die Krankensalbung spenden?

Die Krankensalbung ist ein Sakrament der Stärkung und der Sündenvergebung. Darum kann nur ein geweihter Priester (Pfarrer oder Vikar) dieses Sakrament spenden.

Hat Jesus auch Kranke gesalbt?

Ja, wir finden in der Heiligen Schrift den Auftrag, den Jesus seinen Jüngern gibt: « Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus!» (Matthäus, 10,8). Und im Jakobusbrief heisst es: « Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben.» (Jakobusbrief, 5,14-15).

An wen muss ich mich wenden, wenn ich oder ein Angehöriger die Krankensalbung wünscht?

Um einen Priester für die Krankensalbung zu rufen, wenden Sie sich bitte an Ihren Ortspfarrer, die Spitalseelsorge oder äussern Sie Ihren Wunsch dem Pflegepersonal im Spital oder Heim.

Hier finden Sie die Kontaktnummer Ihrer Pfarrei

Was muss ich vorbereiten für die Krankensalbung?

Falls es möglich ist, ist es schön, wenn Sie den Raum etwas schmücken, einen Blumenstrauss, ein Kreuz und eine kerze aufstellen, den Tisch mit einem weissem Tischtuch belegen. Sonst müssen Sie nichts vorbereiten, der Priester bringt alles andere mit: Weihwasser, Krankenöl und Watte

Mit welchem Öl wird der Kranke gesalbt?

Das Öl, das für die Krankensalbung verwendet wird, ist eine Mischung aus Olivenöl und Rosenöl. Das für die Krankensalbung bestimmte Öl wird vom Bischof bei der Chrisammesse am Hohen Donnerstag geweiht und dann in alle Pfarreien weitergegeben.

Wie läuft eine Krankensalbung ab?

Die Feier der Krankensalbung besteht aus drei Teilen: 

1. Eröffnung: Nach dem Eröffnungsgebet folgt ein Beichtgespräch oder ein Schuldbekenntnis.

2. Wortgottesdienst: Der Seelsorgende liest einen Text aus der Heiligen Schrift vor und legt diesen mit ein paar Gedanken aus.

3. Salbung:  Zunächst erfolgt ein Fürbittgebet. Dann legt der Priester schweigend betend die Hände auf den Kopf des Kranken. Nach einem Dankgebet salbt der Priester die Stirn mit folgenden Worten: «Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes. Amen.» Es folgt die Salbung der Innenfläche der Hände: «Der Herr, der dich von Sünde befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf. Amen.» Ein Gebet nach der Salbung und ein gemeinsames Vaterunser schliessen die Feier ab. Falls der Kranke dies wünscht, spendet der Priester die Krankenkommunion und schliesst die Feier mit dem Segen ab.