Firmung
Was mit der Taufe beginnt, findet mit der Zusage der Kraft des Heiligen Geistes in der Firmung seinen Abschluss. Die jungen Menschen dürfen wissen: Gott lässt mich nicht im Regen stehen, sondern er geht mit mir. Sie sagen aus freiem Willen Ja zur Kirche und zum Glauben. Gleichzeitig sind sie beauftragt, von ihrem Glauben im Alltag Zeugnis abzulegen. Im Kanton Zürich werden junge Menschen meist im Alter von 16 Jahren gefirmt. Zur Vorbereitung durchlaufen sie einen „Firmweg“, welcher von der Pfarrei gestaltet wird und meist zwei Jahre dauert.
Was geschieht bei der Firmung?
Der Firmspender legt den Jugendlichen die Hand auf den Kopf und salbt die Stirn mit Chrisam, dem heiligen Öl. Es wird aus Olivenöl und Balsamharz hergestellt und vom Bischof selbst geweiht. Der Firmspender zeichnet dem Firmling mit dem Öl ein Kreuz auf die Stirn und spricht dazu: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist." Das Wort "Firmung" bedeutet "Stärkung" und ist als Sakrament die Zusage des Heiligen Geistes.
Ist der aufwändige Firmweg zur Vorbereitung der Firmung wirklich nötig?
In der Firmung bestätigt der junge Mensch, dass er bewusst und frei ein christliches Leben führen und zur Kirche gehören möchte. Diese Entscheidung sollte der Firmling bewusst treffen, wozu es eine intensivere Beschäftigung mit dem Glauben nötig ist. Grundsätzlich ist die Teilnahme an der Firmvorbereitung also verpflichtend. Die Prozess der Firmvorbereitung mit Gruppenstunden, sozialen Einsätzen, Gesprächen, Ausflügen und anderen Aktivitäten wird von den Firmlingen immer als eine sehr wertvolle Erfahrung erlebt.
Braucht es zur Firmung Paten?
Ja, ein Pate ist vorgeschrieben. Es dürfen aber auch zwei sein. Die Firmlinge wählen nach Möglichkeit selbst eine vertraute Person aus, welche sie auf dem Firmweg begleitet.
Welche Voraussetzung muss ein Firmpate mitbringen?
Zumindest ein Pate sollte mindestens 16 Jahre alt sein, katholisch getauft und das Sakrament der Erstkommunion wie der Firmung selbst empfangen haben. Ein zweiter Pate muss nicht zwingend Mitglied der katholischen Kirche sein.
Welche Folgen hat es, wenn ein Jugendlicher nicht an der Firmung teilnimmt?
Unter Umständen muss er oder sie dann später einen Firmkurs besuchen, um kirchlich heiraten zu können. Dies wird je nach Pfarrer oder Land unterschiedlich streng gehandhabt. Durch das Sakrament der Taufe ist der junge Mensch Christ und die Liebe Gottes ist sowieso grösser als jede menschliche Vorschrift. Wenn er das wünscht, kann der Jugendliche selbstverständlich auch später als Erwachsener noch die Firmung empfangen.
Kann mein Kind gefirmt werden, wenn es nicht getauft ist?
Nein, das ist nicht möglich. Das Grundsakrament zur Aufnahme in die Kirche ist immer die Taufe. Möchte ein ungetaufter Erwachsener der Kirche beitreten, empfängt er oft Taufe, Erstkommunion und Firmung gemeinsam.
Darf ich mein Kind dazu drängen, sich firmen zu lassen, auch wenn es nicht will?
Es gehört zum Wesen der Firmung, dass der junge Mensch diesen Schritt aus eigener Entscheidung und in freier Wahl tut. Es ist natürlich wertvoll, wenn Eltern mit ihren jugendlichen Kindern das Gespräch über Sinn und Ziel der Firmung suchen. Den Entscheid muss der junge Mensch letztlich selbst treffen.
Kann ich den Firmspender für mein Kind selbst aussuchen?
Nein, die Firmung kann nur der Bischof oder ein von ihm beauftragter Priester vornehmen.
Wann findet die Firmung statt?
Jede Pfarrei (oder auch mehrere zusammen) bieten regelmässig für Jugendliche des entsprechenden Alters den Einstieg in die Firmvorbereitung an. Die Firmung findet für die ganze Firmgruppe in einem gemeinsamen Gottesdienst statt. Der Termin wird von der örtlichen Pfarrei festgelegt.
Kann ich später kirchlich heiraten, auch wenn ich nicht gefirmt bin?
In der Schweiz ist dies möglich, in anderen Ländern manchmal nicht. Grundsätzlich ist aber immer sehr empfohlen, vor dem Sakrament der Ehe die Firmung zu empfangen. Letztlich entscheidet das der Pfarrer vor Ort. Besprechen Sie das Thema mit dem Seelsorger Ihrer Pfarrei. Die Firmung kann man auch als Erwachsener empfangen. Zum Kurs "Katholisch werden"
Unser Kind ist behindert. Darf es trotzdem die Firmung empfangen, auch wenn es nicht am Firmweg teilnehmen kann oder nur bedingt?
Selbstverständlich! Der Geist Gottes macht keinen Unterschied, alle Menschen sind von Gott angenommen, so wie sie sind. Die Seelsorgenden Ihrer Pfarrei beraten Sie gern und finden gemeinsam mit Ihnen eine gute, individuell zugeschnittene Lösung. Auch unsere Behindertenseelsorge berät und begleitet Sie gern.